Mittwoch, 9. April 2008

Renaissance der Penisprothese

Für alles und jedes gibt es Prothesen: für Zähne, Augen, Arme, Beine und Brüste. Also warum nicht auch für den Penis, dachten sich die Amerikaner Scott und Small und entwickelten in den siebziger Jahren eine Penisprothese. In die Schwellkörper des Penis werden zylindrische Implantate aus Silikon eingepflanzt, die mit einem mit Flüssigkeit gefüllten Ballon und einer kleinen Pumpe verbunden sind. Der Ballon wird im Becken und die Pumpe wird im Hodensack versteckt, wo sie durch die Haut bedient werden kann. Ist der Penis schlaff, befindet sich die gesamte Flüssigkeit im Ballon. Um eine Erektion zu erreichen, betätigt man mit der Hand die Pumpe im Hodensack und pumpt so die Flüssigkeit vom Ballon in die Silikonzylinder. Diese Zylinder fassen je nach Grösse des Penis 50 ml bis 100 ml und sind in verschiedenen Längen erhältlich. Die hineingepumpte Flüssigkeit richtet die Zylinder in den Schwellkörpern auf und führt zu einer Erektion. Lange als letzte Möglichkeit bei Versagen aller anderer Behandlungen gedacht, erlebt die Penisprothese nun 10 Jahre nach Viagra eine Renaissance, von Jahr zu Jahr werden mehr Exemplare implantiert. Im Jahre 2002 wurden allein in den USA 25 700 eingebaut, in Europa waren es 5400, davon 325 in Deutschland. Das ist eine Menge, immerhin kostet ein Exemplar rund 7000 Euro. Allerdings sind 85% der Männer und deren Partnerinnen mit der Penisprothese zufrieden, so hohe Zufriedenheitswerte erreicht keine andere Therapie der Erektionsstörung.

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