Dienstag, 15. April 2008

Prostatakrebs mit Medikamenten vorbeugen?

Männliche Geschlechtshormone beeinflussen das Wachstum der Prostata und sind auch an der Entstehung und am Wachstum von Prostatakrebs beteiligt. Das hauptsächlich in den Hoden produzierte Testosteron gelangt auf dem Blutweg in die Prostata und wird dort durch das Enzym 5alpha-Reduktase in das um ein Vielfaches wirksamere Hormon Dihydrotestosteron umgebaut. Durch eine Hemmung des Enzyms erhofft man sich nun, Erkrankungen der Prostata positiv zu beinflussen. Die beiden ursprünglich für die Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung entwickelten Medikamente Finasterid und Dutasterid sind Hemmstoffe des Enzyms 5alpha-Reduktase und sollen den Umbau von Testosteron in das wirksamere Dihydrotestosteron unterdrücken und so das Wachstum der Prostata stoppen oder eine bereits zu grosse Prostata wieder schrumpfen lassen. Es existieren zwei Formen des Enzyms: Finasterid hemmt nur den Typ 1 während Dutasterid beide Formen Typ 1 und 2 unterdrückt. Donald J. Tindall und Roger S. Rittmaster aus der Mayo Clinic in Rochester gingen in der medizinischen Fachliteratur der These nach, ob Finasterid und Dutasterid auch die Entstehung und das Fortschreiten von Prostatakrebs verhindern können. Für Finasterid zeigt der „Prostate Cancer Prevention Trial” eine signifikante Senkung des Prostatakrebsrisikos über sieben Jahre. Dutasterid wird gegenwärtig in der REDUCE-Studie dahingehend untersucht, Ergebnisse werden im nächsten Jahr erwartet. Eine medikamentöse Hemmung des Enzyms 5alpha-Reduktase kann also zu einer Reduktion des Prostatakrebsrisikos führen und möglicherweise auch für bereits erkrankte Männer eine weitere Therapieoption sein, so die Urologen Tindall und Rittmaster (J Urol 2008 179(4):1235-42).

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