
Die Brisanz der Zahlen ist erheblich, investieren doch beide Länder mit rund zehn Prozent des Bruttosozialprodukts vergleichbare Ressourcen in das Gesundheitswesen, bedienen sich aber unterschiedlich strukturierter Gesundheitssysteme. Hauptursache für die schlechtere Prognose deutscher gegenüber US-amerikanischen Männer mit Prostatakarzinom scheinen in erster Linie Früherkennungaktivitäten zu sein. Mit dem Prostatspezifischen Antigen (PSA)-Test steht ein einfacher Bluttest zur Verfügung, mit dem ein Prostatakarzinom bereits im Frühstadium erkannt werden kann. Während 2001 57% der Amerikaner über 50 Jahre einen solchen Test vornehmen liessen, waren es im selben Jahr in Deutschland nur 12% der in Frage kommenen Männer. Die weite Verbreitung des PSA-Tests in den Vereinigten Staaten führte zu einer Zunahme der in einem frühen und damit heilbaren Stadium befindlichen Erkrankungen. Ob dies allerdings auch zu einer Abnahme der Sterblichkeit am Prostatakarzinom führt, ist noch nicht gesichert. Die Fachwelt wartet gespannt auf für das Jahr 2008 angekündigte Studienergebnisse.
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