Sonntag, 16. Dezember 2007

Bewegt Euch, Männer!


Weihnachten steht vor der Tür, wir sitzen am Tisch, essen lang und die Lebenserwartung von Gänsen ist kurz. Wenn zur Neujahrsparty dann unser Lieblingshemd am Bauch ein wenig spannt und das Lächeln unserer Freundin nicht wirklich verständnisvoll wirkt, ist sie da die Entscheidung - mehr Sport im Neuen Jahr! Leider verschwindet dieser gute Vorsatz bei vielen schneller als der Kater der Silvesterparty. Nur ca. 40% der Deutschen ist regelmäßig sportlich aktiv und ein Schwimmbadbesuch bestätigt eindrücklich wovor Ärzte seit langem warnen: Wir werden immer dicker. Zu welcher "Gewichtsklasse" man gehört ist leicht am Body Mass Index (BMI) zu errechnen: Gewicht (kg)/Größe (m2) in den Taschenrechner getippt und schon kann man sein Spiegelbild wissenschaftlich beurteilen - Werte über 25 bedeuten Übergewicht, Werte über 30 werden charmant als Adipositas bezeichnet, Fettleibigkeit triffts besser. Der Gesundheitsbericht des Bundes (www.gbe-bund.de) zeigt eine Zunahme von Übergicht und Adipositas von ca. 10% in den letzten 20 Jahren, Tendenz steigend. Aktuell sind ca. 30% der 18-29 jährigen Männer betroffen und über 80% der 60-69 jährigen Männer.
Passend zum Schokoladennikolaus hat das renommierte New England Journal of Medicine am 6. Dezember zwei Studien zu diesem Thema veröffentlicht. Jennifer Baker fand einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem hohen BMI in der Kindheit und der Entwicklung einer Koronaren Herzerkrankung als Erwachsener. Kirsten Bibbins prognostizierte eine Zunahme der Koronaren Herzerkrankung bei 35 jährigen Männern von 5% auf 16% bis 2035 aufgrund des zunehmenden Übergewichts. Die Lösung des Problems ist leicht und schwer zugleich und auf jeden Fall abseits von Blitzdiäten aus Illustrierten, die wir eigentlich nur beim Friseur lesen: Bewegt Euch, Männer! Ein gewisser Herr Morris hat bereits 1954 eine schöne Beobachtung publiziert: Bei dem Personal der Londoner Doppeldecker-Busse hatten die Treppenlaufenden Kontrolleure ein um 50% niedrigeres Risiko am Herzinfarkt zu versterben als deren am Steuer sitzenden Kollegen. Drei mal 30 Minuten Sport pro Woche ist bereits o.k., mehr ist besser. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel zu Fuß zur Silvesterparty zu laufen, dann kann man auch intensiver mit Champagner auf die guten Vorsätze fürs Neue Jahr anstoßen...

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