Dienstag, 24. Juli 2007
Rauchen macht impotent. Passivrauchen auch?
Mit zunehmendem Alter lässt die Erektionsfähigkeit nach, dies ist normal und wird allgemein als Teil des Alterns mit langsam nachlassenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten verstanden. Allerdings kann die nachlassende Potenz individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, bekanntermassen können auch hochbetagte Männer durchaus potent sein. Eine natürlicherseits nachlassende Erektionsfähigkeit kann in den Jahren ab 40 durch eine Reihe von weiteren Faktoren gefährdet werden, hierzu zählen Störungen des Fettstoffwechsel, Diabetes und Bluthochdruck, aber auch individuell beeinflussbare Risiken wie Übergewicht, Alkoholexzess und Zigarettenrauchen. Völlig zu recht bemerken Sie, dass diese Risiken denen der koronaren Herzkrankheit entsprechen. In der Tat beruhen sowohl die Erkrankung der Blutgefässe des Herzens als auch die Erektionsstörung auf einem sehr ähnlichen Mechanismus, der Schädigung der Blutgefässwand, einer sogenannten „endothelialen Dysfunktion“. Der negative Einfluss des Rauchens auf die Blutgefässe des Herzens ist unumstritten. Man fand schon in den frühen neunziger Jahren einen Zusammenhang zwischen Passivrauchen und koronarer Herzkrankheit, da Personen, die niemals selbst geraucht hatten, aber mit einem rauchenden Partner zusammenlebten, ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit trugen. Ein Zusammenhang von Zigarettenrauchen und Erektionsstörung gilt als sicher. In der aktuell vorliegenden Boston Area Community Health Studie wurden 2301 Männer zwischen 30 und 79 Jahren nach ihren früheren und gegenwärtigen Rauchgewohnheiten und ihren Erektionen befragt (European Urology (2007) 52:416–422). Gegenwärtige oder frühere Raucher wurden nach den gerauchten Pack-Years (1 Schachtel pro Tag für ein Jahr entspricht einem Pack-Year) eingeteilt in weniger als 10, 10 bis 20 und mehr als 20 Pack-Years. Nichtraucher unterteilte man dem Zigarettenrauch exponierte Passivraucher und nicht Exponierte. Nicht überraschend zeigte sich bei Rauchern, insbesondere bei solchen mit mehr als 20 Pack-years, ein klarer Zusammhang zwischen Rauchen und Erektionsstörung. Darüberhin aus wiesen auch Passivraucher ein erhöhtes Risiko für eine Erektionsstörung auf, welches mit dem eines Rauchers mit 10-20 Pack-years vergleichbar war. Auch wenn in dieser Erhebung nicht statistisch signifikant, so zeigte sich doch, das langjährige passive Zigarettenrauch-Exposition einen negativen Effekt auf die Erektionsfähigkeit haben kann. Und noch etwas zeigte die aktuelle Untersuchung: Die beobachtete Beziehung aus Dauer und Stärke des Tabakkonsums für das Risiko einer Erektionsstörung unterstreicht einmal mehr die Bedeutung des Rauchstopps besonders in jüngerem Alter. Wieder ein Grund mehr für das Aufhören!
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